Stationen der Wanderausstellung
Salzgitter, Niedersachsen:
Im Rahmen einer Netzwerkausstellung an sechs verschiedenen Standorten in Salzgitter wurde am 20. September 2024 die Wanderausstellung „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart“ der LmDR im Diakonie-Treff Fredenberg eröffnet.
Zahlreiche Gäste, darunter hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft, waren der Einladung gefolgt. Lilli Bischoff, Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen der LmDR, betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der Wanderausstellung und gab einen persönlichen Einblick in ihre eigene Familiengeschichte.
Stefan Klein, Mitglied des Niedersächsischen Landtags, und Deniz Kurku, niedersächsischer Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe, betonten die Bedeutung des interkulturellen Dialogs und der Erinnerung an die vielfältigen Lebenswege der Deutschen aus Russland.
Doch nicht nur das Erinnern, sondern auch der Blick nach vorn sei von zentraler Bedeutung, und so wandelte Deniz Kurku in seinem Beitrag den Titel der Wanderausstellung kurzerhand in „Deutsche aus Russland. Geschichte, Gegenwart und Zukunft“ um. Eine Zukunft, geprägt von einer lebendigen und sich weiterentwickelnden Identität der Deutschen aus Russland und ihrer aktiven Rolle in der heutigen und zukünftigen Gesellschaft.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Petra Behrens-Schröter, Beauftragte für Diakonie Salzgitter. Die Herzen der Besucherinnen und Besucher eroberte der Chor „Sudaruschkis“, der mu- sikalisch durch den Nachmittag führte.
Durch die dezentrale Präsentation an verschiedenen Orten wird die Ausstellung einem breiten Publikum zugänglich gemacht und lädt zum Austausch und zur Diskussion im gesamten Fredenberger Quartier ein.
Rund um die Netzwerkausstellung sind weitere Veranstaltungen und Projekte geplant. Beispielsweise bietet Isabel Brandis vom Fredenberg-Forum im Videoprojekt „Leben zwischen den Welten“ die Möglichkeit an, eigene biografische Erfahrungen festzuhalten. Die Ergebnisse können später auf der Videoplattform YouTube abgerufen werden.
Wir danken dem Awira Nachbarschaftstreff, dem Stadtteilzentrum AWiSTA, der BBS Fredenberg, dem Diakonie-Treff Freden- berg, dem Fredenberg-Forum und der Friedenskirche sowie Lilli Bischoff, Isabel Brandis vom Fredenberg-Forum und allen weiteren Beteiligten und Unterstützern der Netzwerkausstellung und dem Bundesministerium des Innern und für Heimat für die Förderung der Wanderausstellung.
Christian Sprenger
Weitere Stationen
Im Spätsommer reisten mehrere Exemplare der landsmannschaftlichen Wanderausstellung durch verschiedene Städte Deutschlands. Die Ausstellung präsentierte die bewegte Geschichte der Deutschen aus Russland und fand großen Anklang in vielen Orten.
In Hürth bei Köln (NRW) wurde die Ausstellung am 21. August eröffnet. Mitorganisiert vom Heimat- und Kulturverein Hürth, wurde sie durch Grußworte des Bürgermeisters Dirk Breuer und des Vereinsvorsitzenden Dr. Christian Karaus sowie einem Vortrag des Projektleiters Christian Sprenger eröffnet. Unter den Besuchern der Wanderausstellung im Bürgerhaus war auch eine Schulklasse.
In Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg), wo sie am 23. August eröffnet wurde, stieß die Wanderausstellung auf besonders großes Interesse. Nach einigen Problemen bei der Suche nach einem passenden Ort konnten wir die Ausstellung letztendlich in der Stadtbücherei präsentieren, wo die ausgestellten Familienchroniken die zahlreichen Besucher zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte anregten.
Am 31. August wurde die Ausstellung in Harsewinkel (NRW) im Rahmen der „Woche der dritten Orte“ eröffnet. Dabei betonte die Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide die Bedeutung der Spätaussiedler für die Region. Einige Teilnehmende erzähl- ten ihre persönlichen Familiengeschichten, wie die Lehrerin Eleonore Vdowkin, deren Familie in den 1930er Jahren nach Sibirien deportiert wurde.
In Groß-Gerau (Hessen) fand die Ausstellung im Landratsamt im Rahmen der Vorbereitung der interkulturellen Woche statt, organisiert vom Büro für Integration. Die Eröffnung am 3. September wurde von der Vorsitzenden der Ortsgruppe Groß-Gerau der LmDR, Margarete Horst, die selbst als junge Heimkehrerin aus Sibirien nach Deutschland kam, mitgestaltet. Für viele Besucher war die Ausstellung Anlass, sich intensiver mit der Geschichte der Russlanddeutschen und ihrer eigenen Vergangenheit zu befassen.
Die Wanderausstellung machte auch in weiteren Orten der Bundesrepublik Halt, in Schweinfurt und Fürth (Bayern) und insbesondere im Roten Rathaus in Berlin, und fand überall große Beachtung und zeigte, wie wichtig es ist, die Geschichte der Russlanddeutschen le- bendig zu halten und im gesellschaftlichen Dialog präsent zu machen.
Dr. Eugen Eichelberg